Das Ding mit dem Hilfe annehmen

Ich kann nicht gut Hilfe annehmen.

Kennst du das auch?

Ich versinke scheinbar lieber unter endlosen To Do-Listen als anzuerkennen, dass auch mein Tag nur 24 Stunden hat.

Aber warum ist das so?

Die Antwort ist so einfach wie ätzend: weil tief in meinem Inneren der Glaubenssatz „Ich muss alles allein schaffen“ so hart etabliert ist, dass es mich immense Mühen kostet, ihn nicht einfach als die Wahrheit zu sehen, nach der es sich für mich erstmal anfühlt.

Glaubenssätze, das sind innere Überzeugungen, die ihren Ursprung tatsächlich schon in Erfahrungen unserer frühesten Kindheit haben.

Und ja, unter dieser Definition kann ich mir schon vorstellen, woher das bei mir so kommt.

Aber soll ich dir was sagen? Es nervt!

Ich sehe als Elterncoach ja auch immer wieder Mütter, die unter der Last genau dieses Glaubenssatzes (fast) zusammenbrechen. Denen ich vor Augen führe, dass sie erstmal GAR NIX müssen, außer darauf zu achten, dass sie nicht irgendwann umfallen.

Und: häufig ist tatsächlich meine Bestärkung tatsächlich sogar ausreichend, dass Mütter in meinen Beratungen sich das dann auch wirklich zugestehen.

Ich liebe es, an dem dann folgenden Prozess teilzuhaben. Für mich fühlt sich das immer an, als hätte meine Klientin auf einmal ein Bonuslevel erreicht, von dem sie vorher nicht wusste, dass es das überhaupt gibt.

Aber ich schweife ab….

Was ich dir (und vielleicht ein bisschen auch mir) sagen will:

Die Erfahrungen deiner Vergangenheit müssen nicht deine Gegenwart oder Zukunft sein! Du darfst um Hilfe bitten. Du darfst sie annehmen, wenn sie dir angeboten wird. Und du darfst für dich einstehen, falls dir jemand daraus einen Vorwurf machen will.

Ich weiß aber auch, das ist leichter gesagt als getan. Es ist das eine, wenn einem das Gegenüber „blöd kommt“, aber wirklich entscheidend ist es, wie du selbst über dich denkst!

Diese Gedanken loswerden zu können, braucht Zeit und Geduld. Sind ja schließlich mit viel Liebe jahrzehntelang „gepflegt“ worden…

Deshalb habe ich mir auch drei Dinge überlegt, die dich dazu inspirieren sollen, dich und deine Überzeugungen mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Machst du mit?

  1. Nimm dir jeden Abend 5 Minuten Zeit und schreibe eine „Ta dah“-Liste! Schreibe mindestens 3 Dinge auf, die du heute geschafft hast! Und ich rede dabei nicht von dem Zimmer, dass du seit Monaten eigentlich renovieren wolltest, oder der Pulli, den du eigentlich schon seit Monaten fertig stricken wolltest. Dir fällt nichts ein? Ich geb dir einen Tipp: liegt dein Kind gerade satt und halbwegs sauber im Bett? Wie viele Tränen hast du heute getrocknet, wie viele Pflaster geklebt?
  2. „Es braucht ein Dorf um ein Kind großzuziehen.“ Dieser Satz ist weit mehr als nur ein blöder Spruch. So ist es also kein „Gefallen“, den du einforderst, wenn der Papa oder auch die Großeltern in der Kinderbetreuung mit eingebunden sind. Sofern ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt, ist das Teil der Definition von Familie.
  3. Sei deine beste Freundin/bester Freund. Stell dir vor, an einem Tag, an dem ihr/ihm alles zu viel wird, wirst du zu Rate gezogen. Was würdest du sagen? Dass es stimmt, und sie/er sich nicht so haben soll? Dass andere es noch viel schwerer haben? Oder vielleicht, dass sie/er das Beste gibt, und dass niemand perfekt sein kann?

Ich werde zukünftig auch regelmäßig meine persönliche „Ta Dah-Liste“ in meinen Insta-Stories bei @jennys_nestkurmel teilen und bin super neugierig, wie du das siehst!

Erkennst du dich wieder? Wie leicht oder schwer ist dir deine erste Ta Dah-Liste gefallen? Schreib es mir in den Kommentaren oder auch als Antwort auf meine Instagram-Stories.

Ich freu mich, wenn wir darüber gemeinsam in den Austausch kommen!

Mutterschaft: der Grat zwischen zu viel und zu wenig Verantwortung…?

Heute möchte ich gerne ein paar Gedanken mit dir teilen, die schon lange in mir arbeiten und bei denen ich mir nach wie vor nicht sicher bin, wie ich sie am besten ausdrücke. Es geht um elterliche Verantwortung. Nein, eigentlich genauer: mütterliche Verantwortung.

Egal ob in den Coachings oder auch in den Elterncafés: ich sehe euch, die Herausforderungen und Belastungen. Die Unterschiede in den Ressourcen, die Ungerechtigkeiten im System. Einiges davon habe ich als Frau und Mutter am eigenen Leib erfahren.

Bei all den zugewandten und bemühten Müttern (und Vätern!) in meinen Coachings „predige“ ich schon fast, milde mit sich zu sein und sich auch die eigenen Fehler zu verzeihen. Sie passieren und zeigen unseren Kindern, dass Fehler machen eben auch zum Menschsein dazugehört.

Doch manchmal frage ich mich: kann frau „zu“ mild mit sich sein? Tatsächlich gibt es durchaus Beobachtungen, die mir manchmal Bauchschmerzen machen… Manchmal erlebe ich, dass wir Mütter untereinander bei aller Solidarität (und ja, die wird uns manchmal abgesprochen, aber die gibt es durchaus!!) auch irgendwie schwer drauf achten müssen, uns nicht untereinander bzw. selbst eine Art Freifahrschein auszustellen.

Puh, und genau jetzt ist es für mich so schwierig, die richtigen Worte zu finden…

Weißt du, ich feiere es unglaublich, wenn Frauen sich ein tolles Support-System gebaut haben, in dem sie sein können ohne bewertet oder verurteilt zu werden. Allerdings bergen solche Systeme manchmal auch das Risiko, dass es zu einer Art toxischer Dynamik kommt. Denn bei allen Fehlern, die wir Eltern machen dürfen, gibt es eben auch welche, die sich nicht wiederholen sollten. Das anzusprechen sollte ebenfalls Teil eines vertrauenswürdigen „Dorfes“ sein.

Bei allem Verständnis: wir sind eben die Erwachsenen. Wir haben diese kleinen Lebewesen auf diese Welt gebracht, ohne dass sie es sich hätten aussuchen können. Und wir haben die Verantwortung. Für die Belange unsere Kinder, genau wie unsere eigenen!

Genauer: dein Kleinkind ist nicht verantwortlich für deine Reaktion auf sein Verhalten, deine Bedürfnisse und deine Gefühle.

Du reagierst nicht so wütend „nur weil dein Kind“ A, B oder C gesagt/gemacht hat. Viel mehr geht es doch um Dinge wie die eigenen unerfüllten Bedürfnisse, sich in seiner Erschöpfung nicht gesehen fühlen, das volle Gefühls-Fass nach einer harten Woche… Und, versteh mich nicht falsch; alles davon darf sein, nichts davon sollte dir abgesprochen werden. Und doch liegt es in deiner Hand, wie es jetzt weiter geht.

Was kannst du also tun?

  1. milde mit dir sein. 🤷🏻‍♀️ Es geht hier nicht um Schuld, sondern darum anzuerkennen, dass du dich auch um dich selbst kümmern (lassen) musst, um eine gute Mama zu sein.
  2. annehmen, dass man nicht alles allein rocken muss. Hast du eine:n Partner:in, der/dem du dich anvertrauen kannst? Andere Verwandte wie deine Eltern, Schwiegereltern etc.?
  3. Freund:innen, die als Teil eines selbsterschaffenen Dorfes eine Unterstützung sein können?
  4. professionelle Hilfe aufsuchen, egal in welcher Form. Angefangen bei einem Elterncoaching (ich kenn da jemanden🤪), einem Termin bei der städtischen psychologischen Beratungsstelle oder auch einer Therapie bei einer/einem Psycholog:in. Du kannst dir entweder hier bei mir einen kostenlosen Kennenlerntermin buchen; dann schauen wir, welche Möglichkeiten für deine Anliegen infrage kommen oder du kannst auch mal hier schauen, ob da Ansprechpartner:innen aus dem Bergischen Land für dich dabei sind.

Was sind deine Gedanken dazu? Siehst du das ähnlich oder hast du dazu vielleicht eine ganz andere Meinung? Ich bin wirklich gespannt, was du darüber denkst!

Meine To-Want-Liste für das Jahresende 2024

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und wenn es draussen nass und dunkel wird, ist mir immer nach Rückschau und gleichzeitig auch nach Pläne schmieden! Eine Idee habe ich schon länger im Kopf: diesen Blog auf meiner Homepage endlich zu (re-)aktivieren, um -fern von kurzen Instagram-Captions- längere Texte schreiben und veröffentlichen zu können. Judith Peters hat dieses Jahr im Rahmen ihres Blogtoberfestes eine coole Idee gehabt: warum nicht einfach mit anderen Teilen, was ich so vorhabe?

Hier also für dich 20 Punkte, die ich mir für die letzten acht Wochen im Jahr 2024 vornehme!

Ich bin gespannt, ob du dich vielleicht selbst irgendwo wieder findest…

Urlaub & Reisen

  1. Entscheiden, wann und wohin es für uns in 2025 in den Urlaub geht!

Nestkurmel & Selbständigkeit

  1. Noch mindestens einen Digitalen Elternabend veranstalten.
  2. Digitale Elternabende für das erste Quartal 2025 online stellen, und zwar auf einer geeigneten Plattform, auf der du entspannt buchen und bezahlen kannst.
  3. Meinen Newsletter „Kurmel-Kurier“ starten und noch mindestens zwei Newsletter (also einer pro Monat) versenden. Hier kannst auch du ihn abonnieren!
  4. Mindestens zwei weitere Blog-Beiträge veröffentlichen.
  5. Homepage überarbeiten, genauer: die „Willkommen“-Seite sowie meine „Netzwerk“-Seite. Außerdem will ich schon seit Ewigkeiten eine Seite mit wichtigen Nummern und Adressen einbauen. (Wenn ich das gemacht habe, findest du die Nummern & Adressen hier)
  6. Noch mindestens 10 Instagram-Posts veröffentlichen.
  7. Ein machbarer und ausbalancierter Jahresplan für Nestkurmel für 2025!
  8. Meinem Steuerberater endlich alle notwendigen Unterlagen für meine Steuer 2023 (nein, kein Tippfehler…) zukommen lassen….
  9. Schon die ersten Schritte für das neue gemeinsame Projekt mit Birthe auf den Weg bringen, sodass wir im Januar direkt loslegen können!

Körperliche & Mentale Gesundheit

  1. Einen Tag im Vabali Düsseldorf verbringen.
  2. Regelmäßig zum Ü30 Hip Hop Kurs gehen.
  3. An 5 von 7 Tagen es schaffen, meine Medikamente/Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen.
  4. Jeden Tag mindestens einen Liter Wasser trinken!!!11!!!1!elf!!! (Willst du mir helfen? Dann schick mir doch einfach immer mal wieder einen 🐟 bei Instagram und erinnere mich! Vielleicht auch jetzt einfach?)
  5. Täglich Obst und Gemüse essen.
  6. Mindestens eine der 4 Einheiten Schlagzeug-Unterricht in Anspruch nehmen, die ich letztes Jahr geschenkt bekommen habe. (Will ich schon lernen, seit ich ein Kind war!)

Wohnen & Leben

  1. Haushaltsplan schreiben. Prinzip dabei: lieber jeden Tag ein bisschen als einmal die Woche 80%.
  2. Schlafzimmer umgestalten (war mal das Kinderzimmer und hat immernoch rosa Teppich und Disney-Prinzessinnen an der Wand ^^)
  3. Mir noch mindestens zwei Ohrlöcher stechen lassen.
  4. Fünf Bilder in der Wohnung aufhängen.

Und soll ich dir was sagen? Kaum ist diese Liste fertig, hab ich richtig Bock! Wie geht´s dir? Hast du Lust, dir vielleicht auch ein paar Punkte vorzunehmen? Kann ich dich vielleicht sogar bei einem der Punkte unterstützen? Dann schreib mir gern eine Mail an info@nestkurmel.de!

Egal auf welchem Weg, ich freue mich ehrlich, von dir zu hören!