Lasst mir Zeit

Was muss ich tun, worauf muss ich achten, damit in der körperlichen und geistigen Entwicklung meines Babys alles so läuft, wie es gehört und wie ich es mir wünsche?

Die Antwort darauf ist so einfach wie schwierig: nix! 😀

Ist natürlich jetzt sehr überspitzt und faktisch nicht ganz korrekt…

Gas oder Bremse…?

Im Grunde ist es einfach so, dass in vielen Fällen wir Eltern eher die Bremse im Motor der Entwicklung unserer Babys darstellen. Aktiv gilt es vor allem, uns in Zurückhaltung zu üben!

Dass das nicht immer so einfach ist, ist mir völlig klar. Ich bin auch Mama und weiß wie schwer es ist, den Frust des eigenen Babys auszuhalten, wenn das Drehen wieder nicht geklappt hat.

Oder auch das traurige Weinen, wenn die kleine Maus trotz aller Anstrengungen immer weiter vom Greifspielzeug wegkrabbelt als darauf zu, weil der Vorwärtsgang noch klemmt.

Vielleicht verspürt man aber auch einfach Druck, weil – auch wenn man eine total informierte entspannte Mama ist, also innerlich! – gefühlt aber die Babys aller anderen ÜBERentspannten informierten Mamas um einen herum motorisch irgendwie weiter sind als das eigene. Oder weil die Schwiegermama schon wieder fragt, ob das denn „normal“ ist, dass das Kind noch immer nicht laufen kann.

Woher es auch immer kommt… Dass man manchmal unsicher ist, resultiert doch vor allem aus einem Fakt: dass man das Beste für sein Kind will!

Aber was ist denn nun das Beste?

Das Tolle ist: das Beste für dein Kind richtet sich ja nach seinen Bedürfnissen! Und gerade bezüglich der Motorik gilt hier eins: das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit und nach Bindung.

Bedeutet: lasst euer Kind die Welt erkunden, schafft das sichere Umfeld dazu und erfreut euch an dem Entdeckerdrang eurer Mäuse! Es gibt natürlich immer wieder Momente, in denen MaPa gebraucht wird.

Denn die o.g. Bedürfnisse stehen manchmal auch so sehr im Widerspruch!

Wie ihr euch sicher vorstellen könnt:

„Der Schrank da vorne sieht so spannend aus, was mag da wohl drin sein?“

VERSUS der Blick zurück:

„Ui, MaPa ist ganz schön weit weg! Das ist mir gerade alles irgendwie ganz schön viel!“ und dann ist es so schön, wenn sie sich dann zumindest mal kurz noch eine Portion Kuscheln abholen können bevor es eventuell direkt wieder weiter geht.

Und ansonsten: Babys brauchen nichts weiter um sich wunderbar zu entwickeln! Sicherheit und eine verlässliche Bezugsperson!

Kein vorzeitiges Hinsetzen, kein an der Hand laufen (nein, auch nicht nur heute :-P), keine „festen Schuhe“ für den sicheren Gang (im Grunde noch nicht einmal Socken, aber das ist ein anderes Thema 😉).

Es ist jedem Baby (sofern gesund, aber das wird in den U-Untersuchungen ja immer gewährleistet, sollte also für die Eltern keine primäre Sorge sein!) genetisch in die Wiege gelegt, sich weiter zu entwickeln. So, dass es irgendwann selbst krabbeln, sitzen, laufen, essen und sprechen kann.

Wie sonst wäre die Menschheit so alt geworden, ohne dass JEDES EINZELNE BABY in einem motorischen Frühförderkurs gewesen ist…?

Wie sind deine Gedanken dazu? Schreib gern einen Kommentar, ich bin neugierig!

Deine Jenny

(Dieser Blogpost ist entstanden inspiriert durch das gleichnamige Buch von Emmi Pikler. Daher durch die Nennung unbezahlte und unbeauftragte Werbung)

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